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Was ist LEADER?

Die Abkürzung LEADER steht für "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale" (wörtlich aus dem Französischen: Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft).

Der Gedanke, des in den 1990er Jahren von der Europäischen Union gestarteten Programms, ist, ländliche Regionen in der EU zu stärken. LEADER dient als Handwerkszeug, um vor Ort Partnerschaften aufzubauen, Projekte umzusetzen und die Entwicklung der Region voranzubringen.

Die Regelungen für LEADER werden dabei immer wieder angepasst, zuletzt 2023. Für die Umsetzung sind die Mitgliedsstaaten der EU verantwortlich. Sie konkretisieren die EU-Vorgaben und passen sie an ihre eigenen Rahmenbedingungen an.

In Deutschland haben bisher die Bundesländer die Regeln in jeweils eigenen ELER-Programmen festgelegt. Künftig wird es für die nationale Regelung der EU-Vorgaben einen bundesweiten, sogenannten "Nationalen GAP-Strategieplan" geben. Dieser legt die Verteilung der Mittel auf die Bundesländer sowie Ziele und Zielwerte für LEADER fest.

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Was ist CLLD?

Der Grundgedanke von LEADER ist, dass sich die Menschen vor Ort für die Entwicklung ihrer Region einsetzen und eigene Projekte realisieren. Weil diese Methode Erfolg hatte, sollte sie auch in anderen Programmen Anwendung finden.

Für diese neuen Anwendungsbereiche wurde der Begriff „Von der örtlichen Bevölkerung betriebene lokale Entwicklung“ (Community-Led Local Development, CLLD) eingeführt. Für die CLLD im Rahmen des ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) bleibt der unverkennbar mit dem ländlichen Raum verbundene Terminus LEADER erhalten.

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Was sind Lokale Aktionsgruppen?

Akteure aus ländlichen Regionen können sich zu Beginn einer EU-Förderperiode zu einer Lokalen Aktionsgruppe (LAG) zusammenschließen und mit einer Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) als LEADER-Region bewerben. Voraussetzung ist, dass sie bestimmte Rahmenbedingungen erfüllen,. Diese werden vorab von der EU und den Ländern definiert (z. B. Einwohnerzahl). Größere Städte innerhalb der Region sind von der LEADER-Förderung ausgenommen.

In der Regel schließen sich mehrere Gemeinden für die Bewerbung als LEADER-Region zusammen. Sie definieren in der LES Ziele und Handlungsfelder für die künftige Entwicklung des Gebiets. Anschließend wählen die Bundesländer anhand eines Kriterienkatalogs und der eingereichten Lokalen Entwicklungsstrategien die LEADER-Regionen aus.

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Woher kommt das Geld?

Finanziert wird LEADER größtenteils durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER).

Der EU ist wichtig, Projekte miteinander zu verzahnen. Es besteht daher die Möglichkeit, unterschiedliche Teile eines Vorhabens aus verschiedenen EU-Fonds zu finanzieren. Ein LEADER-Projekt kann demnach theoretisch nicht nur mit ELER-Mitteln, sondern beispielsweise zusätzlich mit Geld aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF+) finanziert werden. Sachsen-Anhalt ist in Deutschland bisher das einzige Bundesland, das den Multifonds-Ansatz konsequent verfolgt.

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Begriffe / Abkürzungen

   
Bottom-up Die Aktionsgruppen vor Ort entscheiden innerhalb eines zugewiesenen Budgets selbst, welche örtlichen Initiativen oder Projekte verwirklicht werden. Die Initiative erfolgt "von unten nach oben".
CLLD CLLD bedeutet Community-Led Local Development (auf Deutsch: von der örtlichen Bevölkerung betriebene lokale Entwicklung)
ESI-Fonds Europäische Struktur- und Investitionsfonds
Dazu gehören die Fonds ELER, EFRE und ESF.
EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes
ESF Europäischer Sozialfonds
LAG Lokale Aktionsgruppen erarbeiten Entwicklungskonzepte für ein abgegrenztes Gebiet (LEADER-Region) Jede LAG entscheidet eigenständig, welche Projekte sie entsprechend der genehmigten Entwicklungsstrategie und innerhalb ihres Budgets wie hoch fördert.
LAG-Management Die LAG wird durch ein Regionalmanagement unterstützt, das die Projektträger bei der Antragstellung berät, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und die Vernetzung der Akteure in der Region unterstützt.
LEADER frz. für Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft
Multifonds-Ansatz Für ein Projekt kann Geld aus verschiedenen EU-Fonds genutzt werden.

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Kontakt

Fragen zu konkreten Projekten

CLLD: EFRE und ESF+-Projekte: Investitionsbank Sachsen-Anhalt

LEADER: ELER-Projekte: Ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten

LEADER-Förderung aus dem ELER
Thomas Schulze
EU-Verwaltungsbehörde ELER
Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt

Telefon: +49 391 567 2052
Email: thomas.schulze(at)sachsen-anhalt.de


CLLD-Förderung aus dem EFRE und dem ESF+
Rosika Sander
EU-Verwaltungsbehörde EFRE/ESF/JTF
Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt

Telelefon: +49 391 567 1475
E-Mail: rosika.sander(at)sachsen-anhalt.de


LEADER/CLLD, Lokale Entwicklungsstrategien und Prüfung Projektauswahlverfahren
Antje Böttger
Referat 409 Agrarwirtschaft, Ländliche Räume, Fischerei, Forst- und Jagdhoheit
Landesverwaltungsamt

Telelefon: +49 345 514 2468
E-Mail: antje.boettger(at)lvwa.sachsen-anhalt.de